Über uns
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Heinz Grassmayr
geboren in Rankweil, Vorarlberg, Österreich
Meine Vorfahren waren Glockengiesser. Mein ältester mit Namen bekannter Vorfahr war Georg Grassmayr, der um 1500 auf dem Lärchenhof in Tumpen im Ötztal ansässig war. Sein Sohn war als Hafengiesser (Kochtopfgiesser) Hans von Tumpen bekannt. Christian, der Urenkel von Hans, arbeitete als Hafengiesser und Wirt in Habichen; sein jüngster Sohn Bartholomäus wird in einer Notiz als "der erste Glockengiesser zu Habichen" bezeichnet. Die Glockengiesserei befand sich zunächst in dem 1618 erbauten "Heidenhaus". Mehr als zwei Jahrhunderte später, im Jahre 1836, verlegte Johann Nepomuk Grassmayr die Glockengiesserei wegen besserer Verkehrsanbindung von Habichen nach Wilten-Innsbruck in den neu erworbenen Sitz "Strassfried", wo die Glockengiesserei bis zum heutigen Tag noch erfolgreich betrieben wird. Durch Erbschaft gelangte das Unternehmen jedoch in die Hände der Familie Knitel. Durch eine Namensänderung im Jahr 1920 wurden die Namen von Unternehmen und Eigentümern wieder zusammengebracht.
Mehrere Nachkommen des Tumpener Georgs lernten ebenfalls die Kunst des Glockengiessen und machten sich mit Glockengiessereien und Industriebetrieben in Brixen (bis 1873), Bozen (bis 1847) , Feldkirch (bis 1914), Buchs SG (bis 1914) und Absam (bis 1903) selbständig.
Ich stamme von der Feldkircher Linie ab. Jakob Veit, Glockengiesser in Habichen, Sohn des Bartolomäus Grassmayr, zog 1789 vom elterlichen Betrieb in Habichen nach Feldkirch. Er kaufte das Johanniterhaus in der Marktgasse 1 und errichtete dort 1790 seine Glockengiesserei. Im Jahre 1822 schuf er das wunderschöne 6-teilige Geläute des Churer Domes. Sein Sohn Josef Anton I. führte die Glockengiesserei weiter. Er gründete zudem mehrere Textilbetriebe, so im neu erbauten Haus am Mühletorplatz 1, eine Baumwollspinnerei in Telfs mit 15000 Spindeln, sowie einen Textilbetrieb in Reute, Tirol, und einen in Ontario bei Verona, sowie eine Eisengiesserei in Frastanz. In Rankweil wurde eine Spulendreherei für Spinnereien errichtet. In der Blütezeit wurden über tausend Personen beschäftigt. Die Glockengiesserei war überaus erfolgreich: Während 100 Jahren gelang es der Konkurrenz nicht, einen Glockengussauftrag zu bekommen. Mein Urgrossvater, Josef Anton II. schuf 1857 die Katzenturm-Glocke in Feldkirch (8574 kg), die sein Meisterwerk werden sollte. Mein Grossvater, Josef Anton III. (1862-1927) war der letzte selbständige Glockengiesser in Absam aus der Feldkircher Glockengiesser- und Fabrikantenfamilie. Josef Anton III. verkaufte seine Glockengiesserei und Feuerspritzenfabrikation in Absam 1903 an die jetzigen Besitzer und Nachfolger in Innsbruck.
Blanca Grassmayr
geboren in Ruggell, Liechtenstein